Donnerstag, 9. Juni 2011

Finally – die Fotos

Wie versprochen, schneller durch die Bildauswahl geflogen als gedacht.

Hier gehts zu den Bildern – aber eine Warnung ;-), es sind viele...

Hier sind die Links:

weiter zu den Fotos von M. Gandler
weiter zu den Fotos von R. Gruber

Montag, 6. Juni 2011

Autowaschen – für einen guten Zweck

Zu Gewinnen gab's natürlich auch was: Ein Autowaschprogramm Deluxe SuperSoft, allerdings nicht für Schnelligkeit oder Geschicklichkeit, sondern als Überraschungspreis einer Versteigerung.

Zugunsten der rumänischen Rettung ersteigerten die Teams der Trophy ein bis zum Versteigerungsende unbekanntes Paket. Die Summe die dabei herauskam – 2.600 € – wird vom Veranstalter verdoppelt und von der rumänischen Rettung zur Anschaffung eines Flugzeuges verwendet.  Die freundlichen Mädchen waren Teil der Showeinlage und sorgten dafür dass die Fahrzeuge der Auktionsgewinner gewaschen wurden und auch die Fahrer nicht trocken blieben.





Sonntag, 5. Juni 2011

Sieger sehen anders aus

Sieger sehen anders aus...
Ziel, Finale, wir sind da. Wir haben es geschafft. Alle im Team sind sehr erleichtert. Der Bewerb hat unglaublich an unseren Kräften gezehrt, physisch und psychisch.

Wir werden noch eine Weile brauchen um uns von den Strapazen zu erholen. Es sitzen doch alle aus unserem Team die meiste Zeit des Tages "nur" hinter einem Schreibtisch.

Aber nächstes Jahr, da sind wir sicher wieder mit dabei, in welcher Aufstellung auch immer. Da werden die Autos rechtzeitig fertig sein und voll motiviert, organisiert und trainiert schauen wir dann einem neuen Bewerb entgegen.

Team VW Amarak (li.) und Spirit of Expedition (re.)
Ja, wer hat eigentlich gewonnen? Die Favoriten und Sieger des Vorjahres haben es auch heuer wieder allen gezeigt, wo und wie man zu fahren hat:








Ergebnis Superkarpata Trophy 2011:

Platz 1: Spirit Expedition, Michael Waldl und sein Team auf Landrover Defender 130 und Nissan Petrol GR Y60
Platz 2: teamsaurer 2 auf Steyr Puch Pinzgauer 710M und 712M
Platz 3: Korridorexpress auf Mercedes G und Nissan Patrol.

Einen Achtungserfolg landete das Team Amarok mit Christian Clerici (links im Bild, rechts Michael Waldl mit Team). Ohne Offroaderfahrung schafften er es mit seiner Truppe auf den 13. Platz.

Das war der 2. Korridor
Wir konnten uns um zwei Plätze verbesseren (durch zwei weitere Teamausfälle), rutschten aber aufgrund der vielen Strafkilometer, die wir neben dem Korridor aufgesammelt haben, noch einen Platz zurück: Platz 17 für das Team Nerven aus Stahl, knapp vor unseren Ärzten, den Spirit Docs, die den 18. Platz belegen. Hätte es eine Dresscode-Wertung gegeben, die hätten wir gewonnen. So schön waren wir in der Früh angezogen und so gatschig zumittag, wie die kleinen Kinder.

Wir verlassen Rumänien und die Superkarpata 2011 heute Sonntag nach Wien mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Weinend, weil wir dorthin wo wir hinwollten (platzierungstechnisch gesehen) nicht gekommen sind aufgrund des Differentialbruches an Alfs 130er und des wiederkehrenden "irischen" 15-Minuten-Regens.

Lachend, weil wir mit Max einen perfekten Navigator mit an Bord hatten, der seine Sache zum ersten Mal und ausgezeichnet gemacht hat und wir ohne unsere technische Misere ganz weit vorne gewesen wären. Auch Brigitte von den Spirit Docs hat super navigiert. Wir wussten immer wo wir sind und sind auch immer dorthin gekommen wo wir hinwollten.

Aber für nächstes Jahr sind wir auf dem richtigen Weg und werden die Sache ganz anders angehen, das wissen wir jetzt schon.

Somit bin ich am Ende meines Blogs angelegt. Ich hoffe, es war etwas für jeden dabei der unsere sporadischen Tagebucheinträge gelesen hat.

Ich werde jetzt sobald wie möglich, das gesamte Bildmaterial und Filmmaterial sichten und sortieren, dann wird es einen Link hier geben zu einem Online-Bilderbuch mit den besten Shots aus der Trophy.

Im Namen des Teams verabschiede ich mich und freue mich schon auf die Superkarpata Trophy 2012.

Sightseeing die 2.

Samstag morgen, der letzte Fahrtag. Wir fahren Richtung Ziellinie "die einfache Straße" und stechen knapp vor der Ziellinie wieder in den Korridor.

Auf dem Weg dahin genießen wir die Landschaft und besuchen die Eishöhlen von Scarisoara zur Abkühlung. Manche Besucher erfahren sogar das Glück der medidativen Erholung. Besonders beeindruckt hat mich die gefrorene Frau mit Kind am Arm.

Auch vor der Höhle wird geschraubt. Die Schweizer vom Team Black Magic haben seit Tagen mit Getriebeproblemen zu kämpfen…
 
Gemütlich geht es vorbei an Pferdefuhrwerken und schönen Impressionen zum Ziel der 2. Etappe, dem Finalziel.




 



Samstag, 4. Juni 2011

Ein Zimmer bitte und sofort!

Von Donnerstag auf Freitag wollen wir einfach nicht mehr im Zelt schlafen. Wir feuchteln alle schon ein bisschen viel. Also suchen wir nach einer Pension. Während ich online während der Fahrt (bin Beifahrer) google um eine Pension oder ein Hotel ausfindig zu machen, schauen die anderen auf Schilder am Straßenrand.

Wir haben zwei Probleme. In der Gegend wo wir gerade sind, ist der Tourismus noch sehr unterentwickelt bzw. erst im Aufbau. Einem Schild dem wir folgen bringt uns zu einem verwaisten Haus – Fehlanzeige. Wir fahren weiter. Die Zeit rennt dahin... Bis 21 Uhr müssen unsere Autos abgestellt sein, sonst droht die DQ (Disqualifikation).

In einem kleinen Ort soll es laut Google vier Pensionen geben und laut einer Informationstafel am Ortseingang gar sechs Herbergen... Wir finden eine einzige, ein beschilderter Weg führt uns hin. Das Gästehaus ist aber erst im fortgeschrittenen Rohbau.

Es ist bereits 20:45 Uhr... Wenn wir nicht wieder unsere Nasszelte aufschlagen wollen um uns darin einzufroschen mit Lungenentzündung garantiert, dann ist guter Rat teuer.

Ich halte einfach ein entgegenkommendes Auto auf (das einzige, dass auch weit und breit zu sehen ist) und "radebreche" mit null Rumänischkenntnissen mit einem mittel-alterlichen Pärchen. Endlich, ich kann Ihnen vermitteln, was wir suchen. Sie fahren vor uns und bringen uns zu einem Haus... Leider nein, kein Platz. 

Die Zeit wird knapp nur mehr 6 Minuten bis 21 Uhr... Da kommt die Frau unseres "Begleitfahrzeuges" die zündende Idee, Ihren Sohn anzurufen. Der studierte in Amerika und schnell ist die Kommunikation da. Jetzt geht alles rasch: Wir fahren in das Privathaus unserer freundlichen sehr sehr netten Begleiter und beziehen dort drei Zimmer mit 8 Personen...

Wir bekommen als Begrüßung Schnaps zu trinken, dürfen im Hof grillen und uns dann im Wohnzimmer ausbreiten und verbringen die wahrscheinlich schönste Nacht in Rumänien.

Wir bekommen auch noch ein Frühstück am Morgen und bezahlen pro Zimmer rd. 22 Euro.

Unsere Gastgeber für eine Nacht.

Das Haus in dem wir die Nacht verbringen.
Es gab Steaks und Ćevapčići und jede Menge rumänischen Schnaps...

Sightseeing-Modus

Rumänien ist wunderschön. Es ist eine Mischung aus Irland und Österreich. Hunderte verschiedene Grüntöne in der Landschaft. Endlose Hochebenen und beim Blick in die Ferne reiht sich eine Bergkette an die andere.

Viele Teilnehmer der Trophy haben hier schon Urlaub gemacht oder haben fest vor, hier einmal auch "privat" Urlaub zu machen.

Die Menschen, die wir treffen sind ehrlich, freundlich, hilfsbereit – einfach zufrieden.

Wir treffen auf viele Bauern, Schafhirten, Pferdeherden mit wundschönen Tieren, Waldarbeiter, Flüsse die durch die Landschaft mäandern. Am liebsten möchte ich meine Kamera nehmen und vor allem am frühen Morgen oder späten Nachmittag einfach nur drauflosmarschieren. An jeder Ecke bieten sich die Fotomotive nur so an... Eine kleine Zusammenstellung im schnellen Sightseeing-Modus:





















Gatsch, Gatsch, Gatsch

Wir kriechen aus dem Zelt. Nur nicht aufstehen und mit dem Kopf am Zeltdach streifen, sonst gibt's gleich eine kalte Kondenswasserdusche… Wir haben noch nicht herausgefunden, ob das Zelt nun ein bisschen, ein bisschen mehr, oder ein bisschen viel undicht ist… Wir haben es beim Hofer um 39,90 Euro gekauft

Drei dieser Zelte haben wir in Verwendung
Wir haben zwar für jeden Tag T-Shirts (dank unserer Sponsoren) dabei, aber mittlerweile ist alles in irgendeiner Form schmutzig oder nass. Selbst die Schuhe, sind entweder durchgeschwitzt oder um 50 Prozent mit Lehmbelag gewachsen...

Es geht weiter in die 2. Etappe. Wir bekommen die neuen Korridordaten und wieder die Blackbox auf die Autos montiert.

Aufstellung zum Start in die 2. Etappe
Nüchterne Sachlichkeit hat den adrenalinschweren Biss ersetzt.

Wir wissen, das wir uns auf keine größeren Abenteuer einlassen können: der 130er ist überladen und bei jedem tieferen Weg, können wir uns schon den nächsten Baum suchen, zum ...

Aber wir haben jetzt Verstärkung. Wir die "Nerven aus Stahl" haben sich zusammenschlossen mit dem burgenländischen Ärzte-Team "Spirit Docs". Damit haben wir einen Zahnarzt, eine Arbeitsmedizinerin und einen Pneumologen mit im Team. Nicht dass Letzterer uns irgendwie beim Reifenflicken helfen müsste, nein, auch deren Defender hat ein Problem.

Unsere neuen Weggefährten: Die "Spirit Docs".
Beim Start in die erste Etappe ist der Umschalthebel der (Gelände-) Untersetzung abgebrochen und hat sich so im Getriebe verquert, dass ein weiteres Fahren nur mit der Untersetzung bis maximal 60 km/h möglich ist.
Vorher und ...
Damit scheidet auch die Autobahn als gewählter Heimweg aus… außer wir bringen den Hebel dazu, dass er noch einmal für uns in die schnellere (Straßen-)Übersetzung schaltet.

Aber auch bei Alfs 130er sind die Gänge nicht mehr so einfach zu ordnen wie er das gerne hätte. Offenbar durch den Diff-Bruch hat sich auch hier das Schaltgestänge verzogen, dass manchmal der 3. Gang nicht einzulegen ist, oder er einfach wieder rausspringt… (Alf freut sich lautstark … ;-(

Sauber und trocken (neu eingekleidet) geht es in die 2. Etappe... Kaum eine halbe Stunde unterwegs, ziehen sich die Wolken zusammen. Und, keine fünf Minuten später schüttet es wie aus Schaffeln...

Rumänien ist ein wunderschönes Land, wie Irland nur mit Bäumen, aber genausoviel Regen.

Nach 20 Minuten ist der Schütter vorbei. Natürlich haben wir den Regen nicht abgewartet, sind in einer Senke steckengebliebe und haben wieder die Winden angeworfen, von Baum zu Baum... Weil man ja einerseits doch auf Zeit fährt und andererseits auch raus will aus jedem Loch, ignoriert man den Regen schnell. Denn es könnte ja noch länger regnen und das Fahren noch schwieriger machen. Fazit: gute zwei Stunden später, haben wir 3 von 4 Autos aus einem Wäldchen ge"wincht" und sind nass bis auf die Unterhose.

Mittlerweile husten wir alle wie Kettenraucher in Alland.

... Nachher
Es ist genug! Wir haben die Nase voll vom Winden und sind auch chancenlos nur mit dem Heckantrieb im Bewerb weiterzufahren. Wir beschließen, den Korridor nur mehr dort zu fahren, wo wir aus dem Gesamtergebnis von Karte, Google Earth und Höhenlinien erkennen könnnen, dass uns kein "Drama" droht.

Damit fahren wir ganz gut. Nicht alles ist auszuschließen. Das berühmte "was hinter der nächsten Kurve wartet, weiß keiner" ist natürlich weiterhin da.

Differentiallos

Leider, leider… Auch das Etappenziel hat uns kein Differential gebracht. Wir schleppen unseren waidwunden 130er ins Fahrerlager und gehen dem Defender an die Eingeweide.

Michi Waldl (Haus- und Hof-Mechaniker der Landrover-Truppe) repariert grade einen elektronischen Defekt an einer Winde bei einem anderen Team. Nachher wird er dann zu uns kommen und uns Tipps fürs Zerlegen der Vorderachse geben.

Zerlegen müssen wir die Achse in jedem Fall, es könnten sich sonst bei der Autobahnheimfahrt Zahnräderteile zwischen Triebling und Planetenrad klemmen und kurz- oder längerfristig die Vorderachse komplett blockieren, was wir nicht möchten.

Michi Waldl meint auch, dass er auf dem Weg zur Trophy (schon in Rumänien), einen baugleichen Landrover "am Straßenrand lehnen gesehen hat", doch er weiß nicht mehr genau wo das war und es wäre auf jeden Fall zu weit weg. Wir verwerfen die Option.

Flugs sind die Räder samt Steckachsen rausgezogen und der Diff-Deckel abgeschraubt und der Schaden inspiziert. Keine Chance. Es würde uns auch kein Ersatzdifferential aus dem Reserve-Fundus eines anderen Teams helfen. Das Kegelrad undder Differentialkorb sind so schwer beschädigt, das an eine Reparatur nicht zu denken ist. Wir räumen die Einzelteile aus der Vorderachse und schrauben sie wieder leer zusammen. Die Kardanwelle haben wir schon früher irgendwo im Wald abmontiert.

Offenbar sind wir das einzige Team mit wirklichen mechanischen Problemen. Schnell spricht es sich im Fahrerlager herum. Das Fernsehteam von VOX filmt uns beim Schrauben. Ein anderes Kamerateam ist auch da.

Am Abend gibt es die Präsentation der Ergebnisse. Wir sind am 18. Platz mit einer Menge an Strafkilometern. Es gibt einen Team-Ausfall (Hybrid Morbid), die bereits nach Hause unterwegs sind.

Am nächsten Morgen gehts weiter in den 2. Teil der Trophy, die 2. Etappe. Ausgestattet mit neuem Kartenmaterial geht's wieder los. Es hat in der Nacht leicht geregnet

Bildunterschrift: Die Karte zeigt den Korridor (durch blaue Linien begrenzt). Links oben ist die Einfahrt (rote Linie) und rechts oben ist die Ausfahrt (rote Linie). Im Korridor sind Checkpoints die angefahren werden müssen und Inseln die nicht durchfahren werden dürfen. Wer im Korridor keinen Weg findet kann natürlich jederzeit rausfahren, und auf einer "normalen" Straße die Fahrt fortsetzen, aber jeder außerhalb gefahrene Kilometer wird als Strafkilometer gerechnet und verschlechtert die Platzierung.

Morgen geht's weiter mit dem Start in die 2. Etappe. Hoffentlich bleibt uns das Wetter gnädig... ;-/

Mit dem Pferd wären wir wahrscheinlich schneller unterwegs...

Das Ergebnis nach der 1. von 2. Etappen. Yuhu, wir sind nicht die Letzten... ;-)


Der Fahr-Korridor ist innerhalb der blauen Linien

Alle schrauben, ich filme und fotografiere...

... nicht unbedingt zur Freude aller Beteiligten ;-)

Robert hat das optimale Werkzeug dabei und auch gleich die Arbeit...

Da ist nichts mehr zu machen, außerdem stecken bereits Teile aus der Vorderachse und haben tiefe Löcher gerissen...

Donnerstag, 2. Juni 2011

Die drei Tage...

Die Geschichte von Sonntag abend bis Mittwoch ist schnell erzählt:

Überall dort wo der Heckantrieb alleine zuwenig ist, oder der Schwung nicht mehr ausreicht über einen Hügel zu kommen oder einen Hang zu durchfahren, wird die Seilwinde abgerollt, ein Baum gesucht, ein Baumgurt herumgelegt und mit Windenmotorgeschwindigkeit bewegen wir uns schneckenartig von der Stelle.

Geschätzt brauchen wir im Gelände mindestens die fünffache Zeit der vor uns Fahrenden. Dort wo andere fahren, winden wir.

Dazu kommen noch die Unwägbarkeiten des vergangenen Wetters und Straßenbaus im Wald. Es ist ja nicht so, dass man mit der Navigation (auch mit Google Earth und Höhenlinien lesen) sagen kann, da ist der beste Weg, dort fahren wir. Das geht nur bedingt bzw. man kann es eingrenzen. Also weiß man einfach nicht, was hinter der nächsten Biegung wartet.

Vielmehr ist es so, dass es kein Zurück gibt. Zwei, drei Abfahrten, die zu steil sind zum Zurückfahren, dann bleibt nur mehr der Weg nach vorne, oder ein anderer Weg nach vorne, aber der bereits zurückgelegte ist keine Option.

Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in die Nachtruhezeit kommen, in der der die Autos nicht bewegt werden dürfen, sonst heißt's gleich Disqualifikation.

Also machen wir noch eine Wegfahrt, bleiben aber mittendrin im gatschigen Bergaufstück hängen. Fürs Winden fehlt die Zeit, es ist knapp vor 21 Uhr, also verwenden wir die restlichen Minunten um die Fahrzeuge im Hang zu sichern. Dann schnappen wir unsere Zelte und Übernachtungs-Utensilien und suchen uns einen Schlafplatz, den wir in 15 Minuten Fußweg entfernt und hangabwärts von den Autos finden, dort ist die einzige ebene und trockene Fläche für 4 Zelte.

Wir schlafen gut, am Montag morgen geht's zurück zu den Fahrzeugen, die Aufgabe ist die gleiche: Winden, Winden, Winden, bis die Steigung überwunden ist. (Wenigstens kann jetzt der 130er aus eigener Kraft zur Winde mitfahren.

Aber es kommt noch deftiger, nach dieser "Fahrzeugbefreiung" bei der wir vielleicht 1500 Meter zurücklegen und dafür 2 Stunden brauchen. wartet das echte Gustostückerl.

Wir hatten schon ein bisserl den Verdacht, dass hier gerade da auf diesen Weg, den wir gewählt haben Waldarbeiten stattfinden, zumindest sieht man an Spuren vor uns, dass schweres Gerät, wie ein Harvester oder eine Planierraupe unterwegs gewesen sein müssen.

Eigentlich ein ebener Weg, der frisch in den Waldboden gegraben, planiert, freigeschoben wurde. Nur leider hat auch eine Wasserquelle, diesen Weg endteckt. Sie quert nicht nur, sie vertieft und verteilt, Robert fährt vor und kommt trotz vollem Schwung nur bis zur Hälfte des Weges. Er bleibt bei voller Fahrt mit dem Überrollkäfig am Ende des Autos an einem mächtigen, abgesägten Baumstamm hängen der grad das Stückerl zuviel in den Weg ragt. Ein Kracher, der V8 springt einen halben Meter zur Seite, der geschnittene meterdicke Baum, fängt sich die C-Säule des Überrollkäfigs und reißt dem Disco mit Nix das Rücklicht raus. Mit dieser Schwungbremse geht nichts mehr. Der Disco atmet tief durch, der V8 grollt heiser auf, aber das Gefährt bleibt auf der Bodenplatte stecken auf und sinkt langsam in den Schlamm. Das schwerste Stück ist noch vor uns.

Lange Geschichte kurz: Zuerst Robert mithilfe von Baumgurten rauswinden, dann den 130er fast den gesamten Weg ebenso mit Baumgurten und sieben mal übersetzen rauswinden. Ich denke ich brauche die Bilder gar nicht zu kommentieren... ;-)

Wir sind fix und foxi, die Hände schmerzen vom vielen Windenseilziehen  und vom Halten beim Wiederaufrollen. Die Stimmung ist im Keller.

Die Aussichtslosigkeit hier überhaupt irgendwie weiterzukommen ist deprimierend. Von hinten kommen die Crazy Dogs. Sie wollen weiter, ja – wir auch und können uns aber nicht in Luft auflösen.

Nach dieser Gatscheinlage, bei der ich wieder zur Freude aller die Arbeit mit der Kamera habe... entscheiden wir, bei der nächsten Gelegenheit den Korridor und somit das Gelände zu verlassen und auf Wegen bzw. Straßen außen herum Kilometer gutzumachen und es bei einem späteren Einstieg wieder zu versuchen.

Das kostet natürlich jede Menge Strafkilometer und jeder dieser Kilometer wirft uns in der finalen Reihnung nur immer weiter nach hinten.

So "verfahren" wir die Tage bis Mittwoch, und landen im Zwischenziel, da wartet etwas Ruhe auf uns und die Hoffnung auf ein Ersatzdifferential und das Spannendste: Welche Platzierung haben wir? Sind wir bereits ausgefallen durch eine Korridorverletzung oder sind viele andere ausgefallen, das wissen wir alles nicht, wir könnten also noch überrascht werden.

Ein Schlag – wir stehen

Am späteren Nachmittag nach der Flußdurchfahrt geht es endlich los und wir starten in den Korridor. Die Navigationssysteme sind synchron, wir wissen genau wo wir zu fahren haben. (Navigation ist das Um und Auf bei solchen Veranstaltungen. Die Fahrkünste sind eigentlich sekundär.)

Wir fahren durch einen wunderschönen Wald, übequeren eine Wiese, sind ca. eine halbe Stunde unterwegs. Dann kommt er, ein schöner Waldweg, nicht zu viele Wurzeln, nicht zu steil, nicht ausgefahren, keine Löcher, ein paar Kurfen, aber lange bergauf. Eine herrliche Lichtstimmung.

Robert mit der Primärnavigation im Disco fährt zuerst. Wir folgen mit Alfs 130er… Es geht los. Alf fährt ca. in der Hälfte des Weges. Da kommt das Schicksal. Es macht einen fürchterlichen Kracher und auf einmal steht der 130er. Keine Gänge, kein Vortrieb. Wir stehen. Keine Möglichkeit weiterzukommen.

Wir holen Robert via Funk zurück aber es ist viel zu steil, für das Nachziehen eines Fahrzeugs am Seil. Also: Wir müssen winden. Winden starten.
Wir winden uns mit dem knapp 40 Meter langen Windenseil  mit 6 oder 7 mal Umhängen von einem Baum zum nächsten Baum.

Endlich aus dem Wald draußen, oben auf der Wiese angekommen, inspektieren wir das Fahrzeug. Kein äußerer Schaden am Getriebe oder am Differential… Nach einer Weile hin und her lassen sich die Gänge wieder schalten, doch jeder Zentimeter Fahrt bringt metallene Geräusche unter dem Fahrzeug hervor. Hin und Her, die Geräusche werden weniger bis sie nur mehr sporadisch auftreten.

Nach einer längerern Analyse auch durch nachfolgende Teams und Mechaniker stellen wir fest, dass es höchstwahrscheinlich das Differential an der Vorderachse zerrissen hat und es zwar möglich ist, weiterzufahren, aber halt nur mehr mit Heckantrieb…

Das machen wir auch, es bleibt uns nichts anderes übrig, Denn bis zum Zwischenziel der 1. Etappe sind es noch drei Tage (Mittwoch) und da müssen wir ja irgendwie hinkommen. Es kann ja auch gut sein, dass jemand ein baugleiches Differential mithat und wir unseren 130er wieder reparieren.

Der Nachteil des Nur-mehr-Heckantriebs zeigt sich bei jeder Steigung.

Das Ende des vorderen Differentials...

Hundert Meter Weg können sehr, sehr lange sein... ;-)